Geschäftspolitik "Komfortpaket"

RR-Stefan

Mitglied
Hallo,
wie stehen die anderen User hier zur SAGE Geschäftspolitik im Bezug auf das Komfortpaket?

Ich sehe diese sehr kritisch und möchte hierzu ein paar Punkte nennen.

1. Sage 100c Kunden zahlen nichts, Sage 100 Betsandskunden hingegen schon
Für mich ist es nicht nachvollziehabr warum langjährige Sage Office Line Kunden, die gerade erst durch die Umstellung des Lizenzmodells (Concurrent auf named), teilweise recht starke Wartungskostenerhöhungen und die Kosten für den Wechsel auf die Sage 100 (für mich alleine schon eine Frechheit die technologische Weiterentwicklung eines Produkts als ein neues Pordukt zu bezeichnen, wenn man genau dies mit seinen Wartungsgebühren mitfinanziert) zur Kasse gebeten worden sind hier nochmal abkassiert werden. Im Prinzip sind diese Kunden "Abo Kunden zweiter Klasse". Die richtigen Abo Kunden zahlen nicht. Die Kosten sind aber in beiden Modellen eingepreist. Als Kunde des Enterprise Models mit nicht unwesentlichen Wartungskosten fühlt man sich stark benachteiligt.

2. Customer Voice
Sage bittet die Kunden sich an der Entwicklung zu beteiligen und aufzuzeigen wo es Verbesserungsbedarf gibt. Das Ergebnis wird genommen um den Kunden "ihre Wünsche" zu vekaufen. Customer Voice ist also nicht anderes als das Stellen eines Feature Requests. Das kann ich bei meinem Sage Business Partner auch haben. Dann sogar auf meine individuellen Bedürfnisse zugeschnitten. Sage setzt hier ganz klar auf den "muss ich haben" Effekt weil einige sehr sinnvolle Änderungen (z.B. Juhu, endlich behält Outlook die Signatur beim Versenden einer Mail aus der Sage 100) enthalten sind.

3. Doppelte Pflege
An einigen Stellen müssen Funktionen sicher doppelt gepflegt werden, da es unterschiedliche Lizenzstände gibt. Durch die Umstellung der Lizenzpakete fand gerade erst eine Bereinigung statt. Nun wird es wieder unnötig verkompliziert.

4. Wie geht es weiter?
Kommt demnächst das Komfortpaket 2, 3, 4? Oder sonstige Pakete?

Für mich verschenkt Sage hier die Chance verprellte Kunden nach den Änderungen der letzten Jahre mit ein paar neuen Funktionen zurückzugewinnen. Sie quasi mit einem Goodie wieder zu besänftigen. Außerdem sind für mich zu viele Dinge in dem Komfort-Paket enthalten, die zu selbstverständlich sind, als dass diese nicht allen Kunden zur Verfügung stehen sollten.
 
Selbst als Sage Händler muss ich Ihnen zustimmen, diese Änderungen sind kein "Komfort-Paket", sondern wichtige Anpassungen, auf die Kunden schon seit vielen Jahren warten. Die Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Wartung sehe ich auch kritisch!
 
Wir sehen das gleich Spiel auch bei anderen Software Herstellern. Im Endeffekt läuft es darauf hinaus das jeder Kunde in die Miete wechseln muss und dann den Preisen komplett "ausgeliefert" ist. Bei einer Software wie der OL weiß auch der Hersteller das kein Kunde "einfach mal so" wechselt - zumal es woanders auch nicht besser ist.
Ich komme mir veralbert vor - habe aber keinen Plan B und nehme das ganze somit schweigend & zahlend zur Kenntnis.
 
Sie sprechen einen weiteren wichtigen Aspekt an. Ich sehe Softwaremiete in vielen Bereichen äusserst kritisch und in vielen Konstelationen als no go an. Software, die für eine Firma lebensnotwendig ist sollte nie gemietet werden. Dazu zähle ich ERP Systeme, Personalabrechung und benötigte Fachsoftware (z.B. CAD oder ähnliches). Ohne diese Software ist eine Firma kaum lebensfähig. Geht es der Firma aber mal schlecht und Gebühren können nicht, oder nicht pünktlich, gezahlt werden schwebt sofort das endgültige Aus über der Firma. Einen Wartungsvertrag kann man ggf. kündigen, wenn es ganz eng wird. Man wäre aber trotzdem noch fähig seine Arbeit zu leisten.

In Bereichen wo es um einen gewissen "Luxus / Mehrwert" geht, der nicht zwingend erforderlich ist, kann ich mir Mietmodelle vorstellen. Hierbei kommt es allerdings stark auf das Modell an. Hohe Einstiegshürden und geringe Flexibilität kontakarieren hier das Mietmodell und fallen aus.
 
Aber es steht ja dem Kunden schon noch frei zu kaufen oder zu mieten. Es ist dann zwar eine Ausnahme aber möglich ist es.

Gerade für Startups, etc ist es aber heute ein wichtiger Punkt.

In anderen Bereichen könnte man ja ähnlich argumentieren. Firmenwagen wird ja auch geleast/gemietet.
 
Laut Sage gibt es keine Kaufversionen mehr. Selbst wenn es auf nachfrage noch Ausnahmen gibt ist das nicht mehr relevant.
Einen Firmenwagen kann ich immer kaufen als auch mieten - da gibt es bisher keine Ambitionen der Hersteller nur noch Miete anzubieten.
Aus Sicht eines Software Herstellers ist das ausschließliche anbieten von Mietlizenzen absolut nachvollziehbar. Ein großartiger Weg ohne Verpflichtung auf Gegenleistung beliebig Geld zu verdienen. Da schwingt schon etwas Neid bei mir mit ;-)
 
Aber es steht ja dem Kunden schon noch frei zu kaufen oder zu mieten. Es ist dann zwar eine Ausnahme aber möglich ist es.

Gerade für Startups, etc ist es aber heute ein wichtiger Punkt.

In anderen Bereichen könnte man ja ähnlich argumentieren. Firmenwagen wird ja auch geleast/gemietet.

Ich bezog mich mit meiner Aussage nicht ausschliesslich auf Sage. Es war mehr ein genrelles Statement.

Für Startups mag es eine Option sein, für viele Mittelständler trotzdem keine Option. Miete wird oft vorallem mit den niedrigen Einstiegshürden beworben. Hier kommen auch die Startups ins Spiel. Viele Mietmodelle haben aber zum einen durchaus Einstiegshürden (Einmalgebühr zum Start, Mindestlaufzeiten, etc.) und sind deshalb auch nicht wesentlich atraktiver.

Hinzu kommt ein Aspekt, den die Anbieter gerne verschweigen. Miete ist oft eine krasse Erhöhung der Kosten. In vielen Modellen ist die Miete schon nach 5 oder spätestens 10 Jahren zum Teil deutlich teurer als Kauf plus Wartungsvertrag. Ich habe hier einige Vergleichrechnungen für verschiedene Anbieter liegen. Der Vorteil ist also nur bei einer extrem kurzen Nutzungsdauer gegeben.
 
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