Der Warenwirtschaft-Client von Sage 100 ist sehr langsam

R. Diez

Neues Mitglied
Hallo alle:

Der Warenwirtschaft-Client von Sage 100 Version 9.0.8.3 ist so träge, dass er die Produktivität einschränkt. Mal schnell einen Packzettel zu drucken, oder einen Beleg-Infodruck aufzurufen, dauert mehrere Sekunden. Bei jedem Schritt macht die Software Pausen.

Der Server ist eine virtuelle Maschine in der Cloud und sollte schnell genug sein, mit einem Xeon Silver CPU mit 4 Kernen.

Es wird über Remote Desktop zugegriffen. Ich denke aber nicht, dass es an der Internet-Geschwindigkeit liegt, weil man oft sieht, wie der "Wartekreis" im Sage-Client sich dreht ("Element bzw. Bericht wird geladen"). Nach der Pause kann man Sage schnell genug bedienen, bis die nächste Pause.

Ich selbst bin neue zu Sage, nutze es kaum, und habe noch kein Gefühl, was normal ist und was nicht. Andere Benutzer berichten aber, dass der alte, lokale Sage auch langsam war, aber nicht so sehr. Das war kein Sage 100, sonder etwas Älteres (Office Line).

Sogar heute am Wochenende, wo der Cloud-Server bestimmt nicht so belastet ist, fühlt die Software sich träge.

Gibt es irgendwelche "übliche" Methode, die Geschwindigkeit in Sage zu messen? Damit man ab einen bestimmten Punkt sagen kann, dass Sage nicht "normal langsam" ist, sonder "ungewöhnlich langsam".

Ob man z.B. die Geschwindigkeit des Microsoft SQL Server dahinter irgendwie messen kann, um herauszufinden, wo der Flaschenhals steckt?

Ich schätze mal, dass die Microsoft Acccess Runtime ziemlich langsam ist, und auch single threaded. Ob die Benutzeroberfläche auf dieser modernen Version von Sage mit Microsoft Access implementiert ist, weiß ich nicht. Die "Warenwirtschaft Smart" Variante, die anscheinend ohne Acces Runtime auskommt, ist auch keine Rakete.

Gibt es ansonsten irgendwelche Hinweise zum Thema Geschwindigkeit?

Danke im Voraus,
R. Diez
 
Hi,

Es gibt hier im Forum schon ausufernde Diskussionen zur Sage Performance.
Such doch mal nach „Sage Performance sehr schlecht“ etc…

Tatsächlich gibt es ein paar Einstellungen - und vor Allem eine kluge Auswahl der eingesetzten Hardware, mit dem man die Sage im Alltag ausreichend performant machen kann.

Ich kann nur empfehlen die Energieeinstellungen im BIOS und in Windows auf „maximale Performance“ einzustellen.

Wichtig ist auch die Wahl der Prozessoren für Client/ Terminalserver und App-Server. Hier konnte ich feststellen, dass Prozessoren mit einem Basistakt > 3GHz und einen Turbo > 3,8 GHz zu einer deutlich schnelleren Sage führen( mit richtigen Energieeinstellungen).

Die Sage Angaben sind für performante Systeme zu gering.

Die Xeon Silver waren zumindest in der Vergangenheit zu langsam. Du solltest bei Xeon Gold oder Epyc min. 3. Gen. suchen.
 
Erstmals danke für Ihre Rückmeldung. Ich habe im Forum schon gesehen, dass Sie anderen bei diesem Thema geholfen haben. Es gibt auch eine Vielzahl anderer Hinweise, die anscheinend mal wirken, und mal nicht, je nachdem. Ein Werkzeug für eine automatische Analyse scheint es nicht zu geben.

Ihre Aussagen hier decken sich mit meiner Beobachtung, dass der Sage-Client CPU-lastig und single-threaded ist. Als wäre alles noch Visual Basic von den alten Microsoft Access Zeiten. Das ist wohl ein grundsätzliches Problem, wo man nicht viel machen kann.

Die Einstellungen und die Hardware-Wahl sollte eigentlich der Sage-Partner im Griff haben. Ich leite Ihre Infos weiter für alle Fälle.
 
Dieser Satz...
Der Server ist eine virtuelle Maschine in der Cloud und sollte schnell genug sein,
...läßt mich aufhorschen.

Ist es ein richtiger Cloud-Server?
Sind die Plätze dann auf einem Terminal-Server der auch in der Cloud ist?
SQL-Server oder nur SQL-Express?
Wie sind die Drucker angebunden?
 
> Ist es ein richtiger Cloud-Server?

Ich weiß nicht, was ein "richtiger Cloud-Server" ist. Es handelt sich um ein "Windows Server 2022 Datacenter".

> Sind die Plätze dann auf einem Terminal-Server der auch in der Cloud ist?

Soweit ich es beurteilen kann, laufen alle Sage-Komponenten auf dieser VM. Die Remote Desktop Verbindung geht angeblich direkt dahin.

Übrigens, ich wollte den "Seamless" bzw. RemoteApp Modus aktivieren, damit nur das Sage-Fenster lokal erscheint, und nicht der ganze entfernte Desktop, weil das manche Benutzer verwirrt. Ich habe dann versucht, notepad.exe für Testzwecke als RemoteApp zu publishen, aber ich habe es nicht geschafft. Angeblich sollte man dafür unter "Open Server Manager", "Remote Desktop Services", auf "Collections" (unter "Overview" und "Servers") klicken, aber ein Eintrag namens "Collections" ist nicht da. Man muss bestimmt mehr in diesem Bereich einstellen, aber ich kenne mich nicht ausreichend aus. Hier bin ich von unserem Sage Partner enttäuscht. Aber durch diese Geschichte glaube ich, dass alles wirklich auf dieser VM läuft.

> SQL-Server oder nur SQL-Express?

Wir haben mit SQL Server Express angefangen. Der lief innerhalb derselben VM. Sage war gefühlt langsam, aber ich habe es nicht gemessen. Jetzt sind wir auf SQL Server Standard umgestiegen, der auf einer anderen VM läuft, und Sage ist gefühlt genauso langsam. Wir haben keinen Zugriff auf diese VM, aber sie soll im gleichen Cloud-Netzwerk liegen.

Ich weiß nicht, wie man einen SQL Server benchmarkt, aber wenn ich SQL-Queries dagegen laufen lasse, sind die Ergebnisse schnell da (gefühlt).

Wenn die Platten oder der SQL Server zu langsam wären, würde der Sage-Client nicht 100 % CPU (auf einen single Thread) während der Pausen verbrauchen, oder?

> Wie sind die Drucker angebunden?

Das ist eine interessante Frage. Hätte das eine Wirkung auf einen Infodruck, der nur auf dem Bildschirm auftritt, und der auch langsam ist?

Microsoft Remote Desktop leitet die lokalen Drucker automatisch weiter. Gibt es andere Möglichkeiten?

Sind etwa bestimmte Drucker-Konfigurationen dafür bekannt, dass sie den Sage-Client langsam machen?
 
Hallo Zusammen,

auch wir hatten immer wahnsinnige Performance Probleme mit Sage 9.0.x.x ....
Wir hatten als "Unterbau" eine virtuelle Umgebung mit mehreren XEON Prozessoren, die allerdings nur mit 2.1 GHz getaktet haben.

Wir haben nun als Experiment mal einen Server mit AMD Epyc Prozessoren und einer Taktzahl jenseits der 4 GHz versucht.

Und siehe da: es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Eckdaten des Servers:
1 Prozessor AMD EPYC 4584PX
196 GB RAM
2 NVMe Platten á 1 TB
Kosten: ca. 4500 €

Darauf läuft nen Proxmox und 2 VM's .... Einmal der Application Server und ein Terminalserver.
Angebunden ist das ganze per 10 GBit an den SQL Server der noch auf der "alten" VMWare Umgebung läuft.

Das Problem scheint daher nicht der SQL Server zu sein, sondern tatsächlich die ganzen Sage Komponenten.

Alles in allem arbeiten im Schnitt ca. 30 User auf dem Terminalserver.

Die Performance Probleme sind Geschichte.

Grüße
Thorsten
 
Hi Thorsten,

danke für die Info. Das untermauert meine Vermutung

Was habt Ihr für einen Serverhersteller / Modell gewählt?
 
Hi,

das ist nen Supermicro SC514 .... ich denke aber dass hier das Servermodell ziemlich egal ist.
Die hohe Taktzahl der Prozessoren in Verbindung mit den NVMe's ist denke ich die Lösung.

Grüße
Thorsten
 
Bei Cloudservern und Terminalservern haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Verbindung zum Server oft dazu führt, dass die betriebene Anwendung "langsam" erscheint.

Deckt sich das mit eurer Erfahrung?

Beispiel: User verbindet sich mit SDSL aus dem Büro - schnell. Selber User arbeitet aus dem Homeoffice mit "schlechter" Verbindung. Sage 100 erscheint langsam. Dies lässt sich oft recht leicht testen, indem sich ein user/admin mit einer schnellen Verbindung in die Sitzung einwählt.

Grüße
 
Bei Cloudservern und Terminalservern haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Verbindung zum Server oft dazu führt, dass die betriebene Anwendung "langsam" erscheint.

Deckt sich das mit eurer Erfahrung?

Beispiel: User verbindet sich mit SDSL aus dem Büro - schnell. Selber User arbeitet aus dem Homeoffice mit "schlechter" Verbindung. Sage 100 erscheint langsam. Dies lässt sich oft recht leicht testen, indem sich ein user/admin mit einer schnellen Verbindung in die Sitzung einwählt.

Grüße
Hallo Herr Breithecker,

nein das kann ich nicht bestätigen. Ist die Verbindung schlecht, verhält sich in der Regel die gesamte Terminalserver- Sitzung entsprechend träge. Die Sage selbst wird dadurch aber nicht im besonderen Maße langsamer...

Was deutlich zu spüren ist (Sage- unabhängig) ist der Vergleich von VDSL mit Glasfaser- Verbindungen. Gute Glasfaser- Verbindungen haben deutlich weniger Latenz - was man in einer deutlich direkteren Reaktion bei Tastatureingaben und Mausbewegungen erkennen kann.

Einen großen Einfluss hat auch der Router / VPN-Gateway und Möglichkeiten von QoS.

Ich habe hier Anbindungen Site-to-Site VPN - auf beiden Seiten mit Glasfaser- Anschlüssen (100/200MBit), bei denen man in den Sage- Masken fast keinen Unterschied zum Arbeiten im Netzwerk der Sage-Server spürt.
Wenn, dann wird das beim Stapeldruck oder großen Druchausgaben oder natürlich bei Datentransfers auf den lokalen Rechner relevant. Hier merkt man dann die Bandbreitenbegrenzung des VPN.

Wenn natürlich sonstiger Datenverkehr das VPN belastet oder die Internet- Verbindung auslastet, muss man sich über QoS und Mindestbandbreiten etwa für das VPN oder auch das RDP-Protokoll Gedanken machen.
Und natürlich sind auch Gedanken zu Redundanzen der eigenen Internetverbindung hilfreich, wenn man vollständig auf die Cloud setzen will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

das ist nen Supermicro SC514 .... ich denke aber dass hier das Servermodell ziemlich egal ist.
Die hohe Taktzahl der Prozessoren in Verbindung mit den NVMe's ist denke ich die Lösung.

Grüße
Thorsten
Danke für die Information.
Supermicro hatte ich auch schon im Auge.
Ich hoffe aktuell noch auf Hersteller wie HPE oder Lenovo oder Dell etc., so dasss mein Systemhaus vor Ort den Server auch betreuen kann (will).
Auf der anderen Seite kann man in diesem Preissegment auch 2 Server kaufen und ein Failover einrichten.
Natürlich braucht es auch performante Speichersysteme und eine gute Netzwerkanbindung.

Ich vermute, dass Cloud- Anbieter genau mit diesen relativ günstigen AMD Epyc 4004- Prozessoren für eine Sage- Umgebung sehr gute Ergebnisse erzielen können.
Den/die Datenbank-Server und Netzwerkspeicher kann man dennoch auf Hardware von etablierten Herstellern mit RAID / Failover etc. aufbauen.

Die Performance- kritischen Sage- Komponenten auf den günstigen Maschinen wie Supermicro, Gigabyte oder ASRock einrichten - und die Mitarbeiter sind wieder versöhnt.

Wie schon gesagt auf dem Gaming- PC von meinem Sohn mit hochgetaktetem Ryzen Prozessor lief die Sage 100 schon immer viel schneller wie auf unseren Lenovo Servern mit 2 Epyc- Prozessoren. Und das liegt in erster Linie an der Taktrate! ;)

Mit unserem EPYC 73F3 läuft aber auch der Lenovo Server mit der Sage 9.0.8.5 ausreichend performant für produktives Arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema HomeOffice und Performance.
Sobald ich Drucker oder Netzlaufwerke in die Session mit rein verbinde hatte ich auch da wahnsinnige Probleme.... insbesondere beim Druck.

Seitdem wir das nicht mehr tun (soferns halt geht) sind auch hier die Performance Probleme Geschichte..... unabhängig von der Anbindung per DSL oder Glasfaser oder Modem.... :)
 
Da das Thema Performance mit der Sage 100 immer wieder aufkommt habe ich mal zwei Videos erstellt. Aus meiner Sicht ist die Sage 100 darauf durchaus nicht unperformant. Es handelt sich einmal um eine Einzelplatzinstallation auf einem Notebook direkt und einmal eine Microsoft Hyper-V.

Der Durchlauf war jeweils:
Starten der Sage 100
Laden Control-Center
Öffnen Stammdaten
Wiederholtes Öffnen der Stammdaten
Belegerfassung mit 350 und 500 Positionen
Druck der Belege
Belegerfassung mit einer Position


mich würde mal euer Feedback interessieren - ist es bei euch ähnlich schnell, schneller oder langsamer.

Aus meiner Sicht kann man damit sehr gut arbeiten.
 
Hi,

ich denke in einer Standard-Installation ohne Anpassungen bekommt man das gut hin....
Die meisten haben aber Anpassungen... in unserem Fall ziemlich viele.
Zusätzliche Reiter in Stammdatenformularen, Anpassungen im Verkauf, zusätzliche Felder im Verkauf, Anpassungen in den Belegen, unterschiedliche Druck-Szenarien..... usw.
Also ganz so schnell wie in dem Video isses bei uns nicht.... aber ähnlich....
Bei ca. 60.000 Artikeln und zwischenzeitlich 1,3 Mio VK-Belegen tut die Performance glaube ich ihr übriges.

Grüße
Thorsten
 
Da das Thema Performance mit der Sage 100 immer wieder aufkommt habe ich mal zwei Videos erstellt. Aus meiner Sicht ist die Sage 100 darauf durchaus nicht unperformant. Es handelt sich einmal um eine Einzelplatzinstallation auf einem Notebook direkt und einmal eine Microsoft Hyper-V.

mich würde mal euer Feedback interessieren - ist es bei euch ähnlich schnell, schneller oder langsamer.

Aus meiner Sicht kann man damit sehr gut arbeiten.
Wenn Du von einem Notebook sprichst und einer Einzelplatzinstallation, finde ich die Performance gut. In dem Fall aber SQLExpress, was anderes geht ja auf dem Notebook so sonst nicht. Und zwei Virtualisierungen werden da auch nicht gehen, eine für App und eine für SQL Server.
Was für ein CPU wurde verwendet? Interessant wären mal solche Videos auf Terminal Server und separatem MSSQL Server, bzw. eine Client Server Lösung entweder mit zwei VMs auf einem echten Server im lokalen Netz und auch ohne Terminalserver mit Sage auf einem echten Server 2022/2025 und MSSQL. Für einen Einzelplatz wird sich kaum ein Anwender eine Sage100 zulegen. :cool:
 
@Sascha - macht momentan keinen Sinn, da wir durch die Umstellung auf den Proxmox mit den AMD Ryzen Prozessoren eine wirkliche Performance Verbesserung hatten. Artikelstamm erstes mal öffnen vorher 12 Sekunden, danach 6 Sekunden. Beim zweiten mal vorher 8 Sekunden, jetzt 3..... also da merkt man wirklich einen Unterschied. Es ist wirklich in allen Bereichen schneller geworden..... Aber trotzdem vielen Dank.
 
@Sascha - macht momentan keinen Sinn, da wir durch die Umstellung auf den Proxmox mit den AMD Ryzen Prozessoren eine wirkliche Performance Verbesserung hatten. Artikelstamm erstes mal öffnen vorher 12 Sekunden, danach 6 Sekunden. Beim zweiten mal vorher 8 Sekunden, jetzt 3..... also da merkt man wirklich einen Unterschied. Es ist wirklich in allen Bereichen schneller geworden..... Aber trotzdem vielen Dank.
gerne!
 
Könnt ihr den jeweiligen Prozessortyp angeben?
na klar:

Prozessor
Prozessor HerstellerAMD
AMD Ryzen™ 9 (8000 Serie)
8945HS Prozessor
Kerne / Threads8 / 16
Taktfrequenz4,0 GHz
CPU - NPU TOPS16
TurboBoost bis zu5.20 GHz
Cache16 MB
Hawk Point
Grafik
HerstellerNVIDIA
GrafikkarteGeForce RTX 4060
Dedizierter Speicher8192 MB
Grafik-Speicher ArtGDDR6
TGP (in Watt)140 W
Maximaler Boost-Takt2350 MHz
Arbeitsspeicher
Größe32 GB
DDR5
FormfaktorSODIMM
Verbaut2 von 2
max. Erweiterung auf32 GB
Speicher
FormatM.2
TypSSD
Anzahl1
Kapazität (Gesamt)1000 GB
Kapazität (SSD)1000 GB
Anschlussart/Typ (SSD)PCI Express 4.0
 
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