Erfahrung mit Sage 100

MichaelG

Neues Mitglied
Hallo, verwenden aktuell noch den PC Kaufmann, der aber nicht mehr unsere Anforderungen erfüllt. Wir sind auf der Suche nach einem neuen System. Eigentlich wäre Sage 100 mit CRM mein Favorit gewesen, bin nun aber ob Hardwareanforderungen, laufenden Kosten und einiger Meinungen im Web unschlüssig. Alternativen wären myfactory oder SAP One. Danke und LG Michi
 
Hallo,

ich versuche es mal relativ wertfrei, neutral und kurz...
Jedes System hat seine Vor- und auch Nachteile, da kann man selten die "richtige" Entscheidung treffen.
Worauf es meiner Meinung nach ankommt ist nicht die Software, sondern der Partner der einen betreut.
Hat man da eine gute Entscheidung getroffen, wird man vom Produkt auch begeistert sein.
 
Hallo, naja. Wenn ich ein Auto habe, mit dem ich alle 14 Tage in die Werkstatt muss, werde ich auch keine Freude haben, auch wenn die Werkstatt alles Fehler beheben kann. ;-) LG Michael Gasser
 
Danke für die Empfehlung. Wobei ich nun gesehen habe, dass ich in einem Forum bin, das von Sage Partnern betrieben wird … :)
 
betrieben ja aber hier tummeln sich ja auch einige Kunden.

Vielleicht schreibt der eine oder andere ja mal was wenn Sie ein wenig Infos Preis geben in welcher Branche Sie sind und wofür die Sage in Einsatz kommen soll.
 
Guten Morgen,
gerne gebe ich auch ein paar Zeilen zum Besten, da wir 2011 vor einer ähnlichen Entscheidung standen.

Wir haben uns damals im Zuge der Modernisierung des Warenwirtschaftssystems ebenfalls mehre Systeme angesehen. Für uns kam damals noch hinzu, dass wir "diverse Inseln" auflösen und gerne bei einem Anbieter zusammen führen wollten (Warenwirtschaft, FiBu, AnBu, Perosnalwesen, Arbeitszeiterfassung, BDE, Produktion, etc.).

Wir haben uns erstmal einen relativ ausführlichen Anforderungskatalog zusammen gestellt und diverse Anbieter grob abgeklopft. Aufgrund des "All in One-Anspruchs" hatten wir recht schnell auf drei Anbieter reduziert (Sage OL Evolution, MS Dynamics NAV, SAP Business One).

Damals recht früh ausgeschieden ist ProAlpha. Nach heutigen Stand würde ich mir deren System definitiv noch einmal ansehen, wenn die Entscheidung erneut anstehen würde. Zumindest im produzierenden Gewerbe.

Am Ende hieß es bei uns Sage vs. Dynamics NAV (ehemals Navision). Wir haben mit beiden Seite mehrtägige Workshops durchgeführt. An diesen Workshops waren alle Fachabteilungen mit Ihren Anforderungen beteiligt.

Am Ende ging es hauchdünn für Sage aus. Gründe gegen Dynamics waren damals z.B., dass MS bestimmte Dinge wie Personalbuchhaltung lokalen Partnern überlässt und selber keine an lokales Recht angepasste bzw. gar keine Lösung liefert. Wenn ich mich recht erinnere war es außerdem deutlich schwerer Rechnungen und Anzahlungen zu korrigieren, so dass vieles hätte komplett rückabgewickelt werden müssen.

Ansonsten gab es bei jedem System Pros und Contras. Ich rate jedem die eigenen Anforderungen im Vorfeld genau zu prüfen.
 
Ich möchte auch gerne meine Meinung dazu kundtun. Wir verwenden seit 2011 Sage und hatten am Anfang mit einem Partner aus Berlin wenig Glück. Sicherlich ist eine Umstellung, wir hatten vorher Lexware, immer auch kompliziert und läuft nie 100% korrekt. Jetzt nutzen wir mittlerweile auch die Sage 100.

Generell muss man sagen, dass man das System schon sehr gut anpassen und erweitern kann und so Prozesse in der Warenwirtschaft darstellen kann.

Ich habe nur den direkten Vergleich zu SAP, was den Preis angeht, da ist Sage schon günstiger, aber für den Mittelstand und vor allem seit der Sage 100 sind die Kosten schon hoch. Gerade weil man viele Dinge anpassan lassen muss, können da sehr hohe Beträge ins Spiel kommen.

Was man allerdings sagen muss, die Performance der Sage 100 ist im Vergleich zu SAP wirklich unterirdisch. Das Access Frontend zut sein übriges dazu. Wäre ich im Prozess der Umstellung involviert gewesen wäre meine Entscheidung nicht zu Sage gegangen. Für die Preise, welche Sage mittlerweile aufruft ist die Performance ein schlechter Witz. Und ich betone auch gerne, dass wir eine sehr gute Hardware nutzen, weit über den Systemvoraussetzungen.

Ebenfalls sind die Updates sehr heikel zu betrachten, gerade, wenn man Anpassungen hat.....

Wir haben mittlerweile einen guten Weg gefunden mit der Software zu arbeiten, aber sie ist sehr wartungsaufwändig und wenn man das alles den Partner machen lässt auch sehr teuer, sobald man mehr als 5 Benutzer hat.

Ich würde empfehlen wirklich die Anforderungen genaustens zu prüfen und entsprechend die Angebote vergleichen.
Aus Systemsicht würde ich jedem abraten, die Performance macht jegliche Neuerung kaputt. Gerade in der Sage 100, die neuen Ansichten, sind extrem aufwändig gestaltet und fordern viel. Dies führt zu Ladezeiten, die kein Mitarbeiter möchte.

Wenn man dann noch anfängt mit dem Outlookzwang, Pdf Xchange und und und ist die Negativliste schon gut gefüllt.
 
Hallo zusammen,
da ich oft die Kritik an der Performance lese und in dem Zusammenhang meist auf viel Arbeitsspeicher und CPU verwiesen wird würde ich gerne zur besseren Vergleichbarkeit vorschlagen, dass jeder einmal seinen gemessenen Wert des

1. Datenbankservers
2. Applikationsserver
3. Arbeitsplatz/Terminalserver

mitpostet. Von Seiten Sage gibt es hier Referenzwerte wo die Performance grob liegen sollte.

Unsere Erfahrung ist, dass die Performance oftmals nichts mit der Größe des Speichers oder der Anzahl der CPUs zu tun hat.

Hier der Link zum kostenlosen Tool:
https://www.passmark.com/download/pt_download.htm

Grüße
 
Guten Morgen Michi,
ich habe meine ersten ERP-Systeme in der Wirtschaftsprüfung kennengelernt und danach als CFO bei mehreren Firmen ERP eingeführt. Meine Erfahrungen/Tipps habe ich in dem Ratgeber "ERP-Kompass" zusammengefasst. Die ersten 2.000 Stück sind verkauft und die zweite Auflage wurde eben gedruckt.

Meine Thesen/Ausführungen werden durch das Literaturverzeichnis belegt. Über hundert Bücher von SAP-, Navision- usw. Experten. Und ALLE gebendieselbe Erklärung, wieso ERP-Projekte so häufig Scheitern. UND DASS UNABHÄNGIG VOM SYSTEM.

Bei Interesse können wir den Chat gerne fortsetzen. Und Sage OL und SAP One kenne ich natürlich auch.
 
Prinzipiell finde ich Sage 100 gut, aber das sie das Jahresabschlußkonto in dem Sachkontenstamm weggelassen haben ist um es vorsichtig auszudrücken nicht so gut. Für was gibt es Rechnungswesenprogramme, wenn man Abschlußbuchungen teilweise manuell machen muß?
 
Wir haben einige Erfahrungen gesammelt. Nicht jeder ist mit der Sage100 (neu Oberfläche) glücklich. Vorwiegend stört es den Kunden, dass nicht überall gleich gesetzt wurde und die neue Oberfläche nicht überall ist. Stattdessen nur Bereiche in der neuen Oberfläche vorhanden sind. Schnell merkt der Kunde, dass hier keine Einheit da ist. Bewegt sich der Endkunde in einem bestimmten Teilbereich z.B. Verkauf (Belegerfassung) oder Buchungserfassung, sind die Rückmeldungen von Kunden eher positiv. Besonders gut ist hier der Umgang mit dem Belegdruck in der Warenwirtschaft. Bei den Umstellungen waren bei mir die meisten Endkunden eher positiver gestimmt. Selbst Kunden von SNC auf Sage100 fanden einiges besser. Aber natürlich gab es auch Kritik Punkte.
Bemängelt wird z.B. beim Rechnungswesen das Weglassen von Druckvorschau bei Mahnungen / Saldenbestätigungen und Zahlungsavis - die man nur mit dem Komfortmodul bekommt. Performance Probleme hatten wir nur bei den Kunden, die sich nicht nach den Richtlinien halten und hier keinen Wert auf eine ordentliche Infrastruktur der EDV legten.
 
Prinzipiell finde ich Sage 100 gut, aber das sie das Jahresabschlußkonto in dem Sachkontenstamm weggelassen haben ist um es vorsichtig auszudrücken nicht so gut. Für was gibt es Rechnungswesenprogramme, wenn man Abschlußbuchungen teilweise manuell machen muß?
Es gibt nicht ein Jahresabschluss Konto, dafür benötigt man je nach Lage mehrere. Ich vermisse bisher keines.
Eventuell fehlen Ihnen unter den Stammdaten / Grundlagen / Sachkonten / Vorbelegungen noch einige Einträge.
Die ja auch je nach Mandant unterschiedlich sein können. Sachkonten sind alle da. Man muss sie nur einsetzen. So gar mehr als ander Programme einschließlich Datev bieten. Lieferschwellen und dazu nur die richtigen Steuersätze und die entsprechenden Sachkonten werden sie bei einer Datev Grundinstallation noch lange suchen. Eventuell wird das bei der Datev ab in zweiten Jahres DVD mit dabei sein. Auch für viele andere Buchungen im internationalen Warenverkehr werden sie bei der Datev noch lange suchen können.

PS: Geprüfter Bilanzbuchhalter IHK
 
Zurück
Oben