Sage auf einem komplett unabhängigen Windows Server

R. Diez

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Hallo alle:

Ich bin neu hier, und ich weiß noch nicht viel über Sage. Wir haben eine alte Version von Sage, die auf einer alten Version von Windows Server installiert ist. Wir sind eine kleine Firma mit 5 Benutzern. Das ist der einzige Windows-Server, also der Domäne-Controller auch. Wir wollen beide Sage und Windows-Server aktualisieren, aber diese Abhängigkeit macht es problematisch.

Ist es möglich, Sage auf einem komplett unabhängigen Windows Server zu installieren, der nicht teil der Domäne ist?

Der Sage Partner meinte, man könnte sogar einen Windows 10 Pro als Sage Server nehmen. Mit seiner Hilfe habe ich eine Test-Installation gemacht, aber die Windows Clients, die an der Domäne sind, wollten sich nicht mit dem Windows 10 Pro außerhalb der Domäne verbinden. Angeblich waren die Zugriffsberechtigungen auf "Jeder" eingestellt, aber ich weiß nicht, wie man so etwas überprüft.

Mittlerweile habe ich irgendwo gelesen, dass so etwas nicht mehr unterstützt wird. Man braucht also einen Windows Server.

Braucht man für Sage eine zweite Domäne? Wenn ja, muss man eine Vertrauensbeziehung (domain trust relationship) zwischen der Haupt-Domäne und der Sage-Domäne herstellen?

Ich möchte nämlich Sage komplett getrennt halten, um die Pflege und Aktualisierung der Systeme zu vereinfachen. Sage hat ja einige Benutzer-Konten, womit man die Benutzer-Rechte verwalten kann. Ich verstehe noch nicht, warum Sage in der Domäne sein muss.

Danke im Voraus,
R. Diez
 
ich bin keine Tekki aber die Clients müssen Zugriff auf den "Server" haben - wenn der nicht in der Domäne ist, dann müsste das über Benutzer und Rechte manuell geregelt werden.
 
Zunächst wäre glaub ich erstmal hilfreich:
Um welche Sage-Version geht es denn überhaupt?
 
Wie angesprochen möchten wir Sage aktualisieren, das wäre also die letzte Version, die es gibt.

Ich bin noch etwas verwirrt mit den Produktnamen. Früher hieß das "Sage Office Line Business Warenwirtschaft (mit Stücklisten)". Heißt das jetzt "Sage 100"? Ich wollte nur wissen, ob wir die neueste Version getrennt installieren könnten. Ist die genaue Version für eine solche Grundfrage von Bedeutung?
 
Die Sage 100 ist quasi der Nachfolger der Sage Office Line. Soll denn jetzt die letzte Version der Office Line oder die Sage 100 installiert werden?

Bei 5 Benutzern sehe ich nicht unbedingt einen Grund, den Domänencontroller und Sage-Server zu trennen. Ansonsten wäre es eigentlich üblich, dass der Sage-Server trotzdem in derselben Domäne ist.

Wenn der Sage-Server nicht in der Domäne ist, müssen die Benutzer zumindest Zugriff auf den Server haben. Eventuell müssen dafür die Windows-Benutzer identisch (auch mit demselben Kennwort) auf diesem Server vorhanden sein, damit der Zugriff funktioniert. Jedoch haben wir damit keine Erfahrungen, da unsere Kunden entweder komplett in einer Domäne arbeiten oder gar keine Domäne haben.
 
"Letzte Version" ist ein sehr dehnbarer Begriff.

Am besten mal im Programm unter "Hilfe"=>"Produktinfo" nach der installierten Version schauen.
 
Bei 5 Benutzern sehe ich nicht unbedingt einen Grund, den Domänencontroller und Sage-Server zu trennen.

Der Sage-Partner meinte am Telefon, das die Installation auf dem Domänencontroller nicht mehr empfohlen wird. Das macht auch Sinn. Wenn man den Domänen-Controller aktualisieren möchte, hat man genügend Ärger. Die eine Firma kümmert sich um die Domäne und um den Rest von EDV, die andere Firma um Sage. Wenn beide Softwares zusammen auf demselben Rechner installiert sind, dann gibt es unnötigen Stress. Bei getrennten Servern kann man die Aktualisierung schrittweise machen.

Dann ist die Sache mit der Zuverlässigkeit. Es ist möglich, einen Haupt-Domänen-Controller zu haben, und einen Sekundär-Domänen-Controller. Sollte der Haupt-Server kaputt gehen, übernimmt der Zweite automatisch. Wenn man Sage auf einem getrennten, virtuellen Server betreibt, ist Sage erstmals vom Ausfall nicht betroffen. Als letztes Mittel kann man die Sicherheitskopie der ganzen Sage VM von letzter Nacht wiederherstellen, und man hat den laufenden Betrieb kaum gehindert. Oder so lautet zumindest die Hoffnung. Einen redundanten Sage Server zu betreiben ist wohl gar nicht so einfach oder günstig.

Wenn der Sage-Server nicht in der Domäne ist, müssen die Benutzer zumindest Zugriff auf den Server haben. Eventuell müssen dafür die Windows-Benutzer identisch (auch mit demselben Kennwort) auf diesem Server vorhanden sein, damit der Zugriff funktioniert. Jedoch haben wir damit keine Erfahrungen, da unsere Kunden entweder komplett in einer Domäne arbeiten oder gar keine Domäne haben.

Jetzt, das Sie das erwähnen, erinnere ich mich an mehr Details. Das letzte Mal, als ich Sage Office Line auf einem Windows 10 Pro probeweise installiert habe, konnten die normale Windows Domäne Clients erstmals sich nicht mit Sage verbinden. Es gab einen Dialog, wo man den Hostname und/oder Benutzername eingeben könnte. Aber man könnte die Anmelde-Domäne nicht eingeben. Normalerweise (bei anderen Programmen) würde man so etwas wie LOCAL-PC\LokalesKonto anstatt DOMÄNE\GlobalesKonto angeben. Aber das hat nicht geklappt.

Dann habe ich ein lokales Konto mit dem selben Kennwort auf dem Client PC erstellt. Der Benutzer musste sich mit diesem lokalen Konto anmelden, anstatt mit der Domäne, und dann funktionierte die Verbindung mit dem Sage Server. Aber dann war der Client PC halt nicht in der Domäne, und andere Sachen funktionierten nicht mehr.

Ist das wie der Fall gar ohne Domäne funktioniert? Müssen in diesem Fall alle Konten auf allen Client PCs auch im Sage "Server" gleich sein? Wenn ein Benutzer sein Kennwort ändern möchte, dann muss er/sie das Kennwort auf 2 Rechnern ändern? Ist das richtig?

Ich habe das Konzept um die Benutzerkonten mit Sage nicht verstanden. Sage kann eigene Benutzer-Konten haben, und eigene TCP oder UDP Ports/Verbindungen. Ich hätte erwartet, dass diese Benutzer-Konten dann für alles innerhalb Sage gelten. Aber die erste Verbindung für die Anmeldung erfordert jedoch ein passendes Windows-Konto. Ist das eine Einschränkung wegen des Access Runtime?
 
Ich sehe nicht einen Grund warum man wenn man schon eine Domäne hat den Sage Server außerhalb der Domäne zu betreiben.
Das gibt doch nur unnötige Baustellen.
Wie du schon selbst schreibst Benutzer müssen doppelt gepflegt werden usw.
 
Eine komplett getrennte Sage Installation hat sehr viele Vorteile.

Die meisten Mitarbeiter einer Firma werden Sage nicht benutzen, daher braucht man nur wenige zusätzliche Sage Benutzerkonten zu verwalten.

Der Sage-Partner ist in der Regel nicht derjenige, der sich um den Rest der EDV-Infrastruktur kümmert. Bei einer getrennten Installation müssen diese 2 Firmen sich nicht miteinander eng koordinieren, und vielleicht beide auf einander zeigen, wenn etwas nicht richtig funktioniert.

Wenn Sage alleine auf einem getrennten Server lebt, hat man mehr Freiheit. Man kann den Haupt-Server ersetzen, aufrüsten, oder sogar auf Linux oder Mac umsteigen.

Man kann die nächste Version von Sage auf einem neuen Server ausprobieren, und wenn man zufrieden ist, die Migration vervollständigen, ohne den Haupt-Server anzufassen.

Ich würde eher behaupten, dass die Kopplung zwischen Domäne und Sage oft ein großer Nachteil ist.

Die Entscheidung, wie man sein Netzwerk aufstellt, sollte Sage respektieren. Aber anscheinend gibt es bei Sage komische Einschränkungen, wofür ich bislang in der Dokumentation keine gute Erklärung finden konnte. Deswegen frage ich in diesem Forum.

Ich fasse die Fragen nochmals zusammen:

Fall 1) Ohne Domäne muss man anscheinend Windows-Konten überall duplizieren. Ein Benutzer kann dann sein eigenes Kennwort nicht so leicht am eigenen PC verändern.

Das sollte nicht nötig sein. Sage hat ja eigene Benutzer-Konten, und eigene TCP- oder UDP-Ports, die man im Firewall öffnen muss.

Warum braucht man trotzdem Windows-Konten, um sich bei Sage anzumelden? Oder habe ich da etwas verpasst?

Fall 2) Mit Domäne heißt, dass Sage in derselben Domäne sein muss.

Bei der Anmeldung wird das aktuelle Windows-Domäne-Benutzerkonto automatisch verwendet, ohne dass man ein alternatives Konto für die Verbindung wie REMOTE-PC-OR-REMOTE-DOMAIN\RemoteAccount . Daher kann ein Domäne-Konto sich nicht mit einem Nicht-Domäne-Konto verbinden.

Es wird gerne behauptet, dass das ein Problem mit Windows-Netzwerk ist. Aber das stimmt nicht. Bei Windows selbst kann man z.B. eine andere Zieldomäne angeben, wenn man ein Laufwerk mit "net use" verbindet. Andere Programme wie Remote Desktop nehmen auch eine unterschiedliche Anmeldedomäne für den Zielrechner.

Aber sagen wir mal, dass der lokale Benutzerkonto passt. Danach wird der Benutzer nach den Anmeldedaten für Sage gefragt. Der lokale Benutzerkonto wird anscheinend nur für eine erste Schnupper-Verbindung verwendet. Ist das tatsächlich so? Oder habe ich etwas nicht verstanden?

Wenn das tatsächlich so war, ist das immer noch so bei der letzten Version von Sage?

Kann man das irgendwie umgehen? Es dürfte egal sein, dass die erste Verbindung für alle im LAN geöffnet ist, wenn man sowieso sofort nach den Sage-Anmeldedaten gefragt wird.
 
Die User die Sage verwenden müssen doch aber sowieso in der Domäne sein, wegen u.a. Outlook sowie den anderen Programmen.

Die aufgeführen Gründe, warum Sage nicht in der Domäne sein soll sind in der Praxis bei uns kein Problem.

Fast alle unserer Kunden haben einen zusätzlichen IT-Betreuer und wenn der was tut belastet das Sage fast nie - wenn er weis was er tut.

"Haupt-Server ersetzen, aufrüsten, oder sogar auf Linux oder Mac" macht man ja nicht täglich und wenn, dann steht der Betrieb sowieso und findet außerhalb der Arbeitszeit statt. Das hat mit der Sage-VM nichts zu tun.
 
Wir hatten jahrelang einen DC wegen Exchange und einen extra Sage Server der wie auch alle Arbeitsplätze nicht Mitglied der Domäne wäre. Das war niemals ein Problem.
Bei euch sind die Arbeitsplätze allerdings Domänen Mitglieder oder?
 
Ich hatte nichts gegen getrennte Server geschrieben sondern das es keinen Grund gibt den separat ohne Domäne zu betreiben.

Wenn du sowieso einen separaten Server hast dann verstehe ich deine Punkte noch weniger!
Du kannst doch den DC und Co. warten und deinen separaten Sager Server getrennt warten.

Er ist ja nur Mitglied einer Domäne. (konnte sogar als Replikationsserver noch genutzt werden wenn es sonst nur noch den DC gibt)

Wie machst das mit Berechtigungen für LiveUpdate Dateien, Sage DMS Inbox Verzeichnis usw.?
 
Die oder der Sage Server können doch Mitglied der Domäne sein - ohne dass der oder die Sage- Server ( VM‘s oder auch einzelne Server) auf der gleichen VM oder Hardware wie der Domänencontroller ist.

Der Vorteil der Domäne ist doch eine zentrale Benutzerverwaltung - ansonsten braucht es doch keine Domäne!

In 20 Jahren Sage bzw. OfficeLine in unserer Firma war das Update der Domäne oder des DC noch nie ein Problem für die Sage. In Zeiten der Virtualisierung trennt man sowieso gewisse Dienste indem man diese auf mehrere VM‘s betreibt. Da bietet sich an die Sage auf einer oder mehreren VM‘s zu betreiben und den Domänencontroller, Mailserver etc. auf weiteren VM‘s. Ganz unabhängig von der Hardware.
Und da fällt auch eine VM für Testumgebungen der „neuen“ Sage Version nicht ins Gewicht.
Und wenn doch - auf einem leistungsstarken Arbeitsplatz- PC lässt sich die Sage zu Testzwecken auch auf WIN 10 in einer Virtuellen Umgebung ( Hyper-V oder Virtual-Box etc. ) betreiben
 
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