SQL Runtime Einzel Lizenzen nur bis 2026

Bisut

Aktives Mitglied
Hallo,
ein Kunde macht mich gerade auf ein Schreiben von Sage aufmerksam:

Ab dem 01.08.2026 wird der Vertrieb von ISV Runtime MS SQL Server / Client Lizenzen in der bisherigen Form eingestellt. Ab 08/2026 gibt es nur noch FULL Use Lizenzen mit ca. 50% höhere Kosten. Preisvorteil laut Sage bis 15.09.2025 (10%) beim Kauf von Runtime-Einzel-Lizenzen für MS SQL Server 2022.

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Aber auch andere Händler von Software Produkten die bisher die Einzel Lizenzen erwerben konnten haben hierzu bereits Kunden informiert. Wobei hier zum Teil auf eine Migration der bestehenden Einzel Lizenzen auf die Core Lizenz vorgenommen werden muss.

Was genau bedeutet das für die Sage Produkte?
 
Ich denke es geht hier nur um den "Hinweis" an die Kunden, dass man ggf. jetzt noch günstig von einer alten SQL Version über die Runtime-Lizenzen upgraden kann.

Eine zwingende Notwendigkeit gibt es aus meiner Sicht nur, wenn die eingesetzt SQL Version zu den abgekündigten zählt.
 
Aber das ist doch verwirrend, wenn ab dem 01.08.2026 von MS nur noch FULL Lizenzen erworben werden können, warum sollte man nun noch Runtime Lizenzen erwerben. Klar, für Kunden die veraltete SQL Lizenzen haben, würde es noch Sinn machen Runtime käuflich zu erwerben. Da bin ich dann aber gespannt ob diese Kunden die bisher Runtime hatten auch in der Migration auf die FULL Lizenz, günstige Konditionen bekommen. Zumindest glaube ich nicht, das Sage 100 die Runtime SQL Lizenzen nicht mehr anerkennen möchte. Da geht es wohl um die reine MS SQL Lizenz Politik die höhere Lizenzen dann nur noch verkaufen zu wollen.
 
Wie schon geschrieben wurde ändert sich für den IST-Bestand erst mal gar nichts solange die Version noch unterstützt ist.

Hier ist nicht Sage der "Schuldige", sondern Microsoft. Microsoft dreht wieder (wie aktuell in vielen Bereichen) an der Geldschraube. Vergünstigte Lösungen sind schlecht fürs Geschäft.

Was ist "Runtime SQL"?
Der Begriff "Runtime SQL" ist keine offizielle Bezeichnung für eine bestimmte SQL-Server-Version, sondern beschreibt einen Anwendungsfall, bei dem die Software für eine spezifische Anwendung im Hintergrund läuft.

Manche Softwareanbieter, die auf dem SQL Server aufbauen (z.B. für ERP-Software), bieten eigene Runtime-Lizenzen an. Diese erlauben die Nutzung der SQL Server-Komponenten, die für die spezifische Anwendung notwendig sind.

Wichtig ist es die Unterschiede der Client / Server Lizenzierung (unter die auch die Runtime viel) und der Core Lizenzierung zu beachten. Beim Einsatz eines ERP Systems kommt man recht schnell an eine Userzahl bei der sich ggf. die Core Variante lohnt.

Im Server/CAL-Modell benötigt jede SQL Server-Instanz eine Serverlizenz, unabhängig davon, ob diese auf physischer Hardware, virtuellen Maschinen oder in Containern läuft. Zusätzlich erfordert jeder Zugriff auf den Server eine Client Access License (CAL). Dabei können Sie zwischen User-CALs für benannte Benutzer oder Device-CALs für spezifische Geräte wählen.


Ein Vorteil des Server/CAL-Modells ist, dass die Anzahl der CPUs oder Cores keine Rolle spielt. Sie zahlen ausschließlich für die Server-Instanzen und die zugreifenden Benutzer oder Geräte. CALs sind dabei abwärtskompatibel, das heißt, eine SQL Server 2022 CAL funktioniert auch mit älteren Versionen, jedoch nicht mit neueren.

Microsoft fordert eine Mindestlizenzierung von vier Cores pro Instanz, die in 2-Core-Paketen verkauft werden. Sie können sowohl physische Cores als auch virtuelle Cores (vCores) lizenzieren. Für virtuelle Cores ist seit SQL Server 2022 jedoch eine aktive Software Assurance oder CSP-Subscription erforderlich, Linux-Container bilden hier eine Ausnahme.


Der große Vorteil der Core-Lizenzierung liegt in der unbegrenzten Anzahl gleichzeitiger Benutzer. Dies macht das Modell besonders attraktiv für webbasierte Anwendungen, größere Benutzergruppen oder Szenarien, in denen die Nutzerzahl schwer vorhersagbar ist.
 
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